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„Zu viel Bürokratie in der Pflege!?“ – Pflegepolitischer Salon in Kiel

Unser Verein wir pflegen e.V. lud gemeinsam mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) zum Pflegepolitischen Salon ein. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Woche der pflegenden Angehörigen statt und widmete sich dem Thema:
„Zu viel Bürokratie in der Pflege!?“

Zentrale Forderungen

  • Bürokratieabbau und Systemvereinfachung: Einführung klarer Zuständigkeiten und einheitlicher Verfahren („Case Management“) zur Reduzierung des Antragsaufwands.
  • Längerfristige Bewilligungen: Pflegegrade, Behindertenausweise und Hilfsmittelversorgung sollen unbefristet oder mit längeren Geltungszeiträumen gewährt werden, insbesondere bei chronischen oder lebenslangen Behinderungen.
  • Vereinfachte Grundsicherung: Bewilligungen auf mindestens drei Jahre ohne jährliche Neuanträge.
  • Automatischer Pflegegrad 1: Ab Geburt bei schwerer oder chronischer Erkrankung eines Kindes.
  • Verbesserte Hilfsmittelversorgung:
    • Direktbewilligung durch Krankenkassen bei Verordnung durch ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ).
    • Wegfall zusätzlicher Prüfungen durch den Medizinischen Dienst.
    • Schnellere und unbürokratische Entscheidungen.
  • Stärkung der Rechte von Kindern und Menschen mit Behinderung:
    • Umsetzung der UN-Kinderrechts- und Behindertenrechtskonvention.
    • Aufnahme ins Grundgesetz zur rechtlichen Durchsetzbarkeit von Teilhabe Leistungen.
  • Stopp der Ökonomisierung in der Pädiatrie: Medizinische Notwendigkeit und kindgerechte Versorgung haben Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen.

Unter der Moderation des Journalisten Dirk Schnack entstand eine lebhafte Diskussion über aktuelle pflegepolitische Entwicklungen und die dringend notwendigen Entlastungen für pflegende Angehörige. Leider erwartete keiner der Podiumsgäste viel von den beiden zurzeit tagenden Sonderkommissionen und dem verabschiedetem Entbürokratisierungs- und Befugniserweiterungsgesetz.